Geschichte

Gasthof seit über 400 Jahren

 

Im Dorf Aarwangen kannte man nur das „Wirtshus“ oder die „Taverne“. Wann dieses Wirtshaus eröffnet wurde, ist leider nicht herauszufinden. Aber dann, um das Jahr 1600, zog ein Mann namens Wild als Wirt in der „Taverne“ ein. Und scheinbar erhielt dann das „Wirtshus“, aufgrund dieses bekannten Oberaargauer Geschlechts, den Namen „zum Wilden Mann“.

 

Am 29. Januar 1619 wurde dem nächsten Wirt, Hans von Horn, die „Tavernenconcession“ erteilt. Und 1646 wurde für dessen Sohn, Rudi von Horn, die „Concession“ erneuert.

 

1650 war Caspar Egger, getauft am 22. September 1611, Sohn des Jakob Egger und der Verena Rickli, „Wilden Mann-Wirt“. Caspar Egger, der Metzger, wurde im Bauerkrieg von den Bauernarg verprügelt, so dass der Landvogt ihm mit Musketieren zu Hilfe eilte.

 

Mehr als 200 Jahre lang war der „Wilde Mann“ Besitz der Familie Egger. Und zum „Wilden Mann“ gehörte auch das sogenannte Schaalrecht (Metzgerei) und eine Bäckerei.

 

Samuel Egger, bekannt unter dem Namen „Wilden Mann-Sami“, starb, ohne Kinder zu hinterlassen, am 26. November 1861, als letzter Egger des „Wilden Mannes“.

 

Am frühen Morgen des 30. Januar 1955 wurde „dr Wüude“ oder „dr Wüud Maa“ ein Raub der Flammen. Und wie das oft so ist, stellte man auch hier den Wert des gehabten, des einzigen Gasthofes mitten im Dorf, erst dann wirklich fest, als er nicht mehr da war. Es musste also unbedingt etwas geschehen.

 

Nationalrat Rudolf Egger nahm sich der Sache an und gründete die „Wilden Mann AG“. Hindernisse und Bedenken wurden überwunden. Der „Wilde Mann“ wurde im März 1958 wiedereröffnet. Die schönste Gaststätte Aarwangens, mit ihrem schönen Schild und ihrer freundlichen Strassenfront, präsentierte sich, als ob ihr nie etwas zugestossen wäre.

 

Quelle: Chronik des Gasthauses zum „Wilden Mann“ Aarwangen von Paul Leutwyler, herausgegeben anlässlich der Einweihung des Neubaues am 21. März 1958.

 

Familienbetrieb seit 1999

 

Am 15. Januar 1999 kaufte das Wirteehepaar Metin und Fatma Kirmizitas den „Wilden Mann“, liess diesen umfassend renovieren, gab ihm ein neues, sympathisches Cachet und eröffnete am 27. März die Gaststätte als Familienbetrieb.